DOK 320: 82% der Israelis für Vertreibung und 47% für vollständige Tötung der Palästinenser

Eine Umfrage zeigt, dass 82 % der vollwertigen israelischen Staatsbürger die Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen unterstützen. 47 % befürworten die Tötung jedes einzelnen Mannes, jeder Frau und jedes Kindes in der Region. Der ehemalige israelische Premierminister Ehud Olmert wirft der aktuellen Regierung vor „absichtlich, bösartig, rücksichtslos“ in Gaza Kriegsverbrechen zu begehen“.

Die Unterstützung für Völkermord, Massenmord und ethnische Säuberungen ist in Israel weit verbreitet. Der ehemalige Premierminister Ehud Olmert erklärte wie berichtet, Israel führe einen „Vernichtungskrieg“, der durch „wahllose, hemmungslose, grausame und kriminelle Tötung von Zivilisten“ gekennzeichnet sei.

Laut einer Umfrage der israelischen Zeitung Haaretz befürworten 82 % der Israelis die Vertreibung der Bewohner des Gazastreifens, und 47 % unterstützen die Tötung aller Palästinenser in dem belagerten Gebiet. Die Umfrage zeigt: Je religiöser ein Israeli ist, desto wahrscheinlicher unterstützt er Völkermord und ethnische Säuberungen.

Die Umfrage wurde im März 2025 vom israelischen Wissenschaftler Tamir Sorek, Professor an der Pennsylvania State University, in Zusammenarbeit mit dem israelischen Meinungsforschungsinstitut Geocartography Knowledge Group durchgeführt.

Die meisten Israelis wollen palästinensische Bürger vertreiben

Etwa 21 % der israelischen Staatsbürger sind Palästinenser, gelten jedoch nicht als vollwertige Bürger. Sie werden als Bürger dritter Klasse behandelt und erfahren Diskriminierung durch das israelische Regime. „Israel ist kein Staat aller seiner Bürger“, erklärte Premierminister Benjamin Netanjahu 2019 stolz. „Gemäß dem von uns verabschiedeten Grundgesetz zur Staatsangehörigkeit ist Israel der Nationalstaat des jüdischen Volkes – und nur dessen“, betonte er, womit klar wird, dass Palästinenser nicht als gleichwertige Bürger angesehen werden.

Dazu passend die Äußerung des zionistischen Historikers Benzion Netanjahu und Vaters des Premierministers: „Sie haben keinen Respekt für irgendein Gesetz … In einer Wüste kann er tun was er will. Die Tendenz zum Konflikt ist die Essenz des Arabers. Er ist ein Feind durch sein Wesen … Es ist unerheblich, welcher Art der Widerstand ist … welchen Preis er bezahlen wird. Seine Existenz ist die des ewigen Krieges.“

Die im März 2025 von der Pennsylvania State University in Auftrag gegebene und von Haaretz veröffentlichte Umfrage ergab, dass 56 % der jüdischen Israelis – die als einzige vollwertige Bürger gelten – alle palästinensischen Bürger ausweisen wollen. Besonders stark ist diese Haltung bei jüngeren Israelis: 66 % der unter 40-Jährigen unterstützen diese Forderung. Die Umfrage zeigt zudem, dass jüngere Israelis häufiger rechtsextreme Ansichten vertreten.

Wie die politischen Systeme Israels und der USA Rechtsextremismus fördern

Professor Tamir Sorek wies darauf hin, dass einige einflussreiche religiöse Führer in Israel den Massenmord an palästinensischen Zivilisten befürworten. Als Beispiel nannte er Rabbi Yitzchak Ginsburgh, einen prominenten Siedlerführer im besetzten Westjordanland, das nach internationalem Recht seit 1967 illegal von Israel kontrolliert wird. Ginsburgh, der in den USA geboren und aufgewachsen ist und erst in seinen Zwanzigern nach Israel zog, fordert die Eliminierung der Palästinenser und die Errichtung einer theokratischen Monarchie.

Sorek betonte, dass der Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 „Dämonen entfesselt“ habe, die über Jahrzehnte in Medien, Rechts- und Bildungssystem genährt wurden. In einem Artikel in Haaretz schrieb er:
„Der Zionismus ist nicht nur eine nationale Bewegung, sondern auch eine Siedler- und Einwandererbewegung, die die lokale Bevölkerung verdrängen will. Siedlergesellschaften stoßen oft auf wahllosen Widerstand von indigenen Gruppen. Der Wunsch nach absoluter Sicherheit kann dazu führen, die widerständige Bevölkerung zu eliminieren. Daher birgt jedes Siedlungsprojekt das Potenzial für ethnische Säuberungen und Völkermord, wie es in Nordamerika im 17. bis 19. Jahrhundert oder in Namibia zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschah.“

Sorek warnte in einem weiteren Artikel im April 2025, dass „Forderungen nach Völkermord in Israel vom Rand in den Mainstream gewandert sind“. Ein Beispiel dafür ist der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich, Mitglied des einflussreichen Sicherheitskabinetts. Smotrich bezeichnete sich selbst als „faschistischen Homophoben“ und forderte die „vollständige Vernichtung“ des Gazastreifens. Er argumentierte, es sei „gerechtfertigt und moralisch vertretbar“, alle 2,1 Millionen Palästinenser in Gaza auszuhungern.