EVERY DAY CAIMI 254:Staubwolken mit Uran treiben über Europa nach Explosion von britischer DU-Muniton in Ukraine

20. Mai 2023 von

Nach dem Angriff auf ein riesiges Munitionsdepot am 13. Mai bei Khmelnytski gab es eine heftige Explosion mit einer schwarzen pilzförmigen Wolke. Am Explosionsort war offenbar Munition aus abgereichertem Uran gelagert, das von Großbritannien für Verwendung mit seinen Challenger Panzern geliefert worden war.

Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, hat am Freitag davor gewarnt, dass eine radioaktive Wolke auf Westeuropa zusteuert.

Dr. Chris Busby hat seine Expertise zu den Folgen der Explosion mit Medien geteilt. Er ist Physikalischer Chemiker und wissenschaftlicher Sekretär des Europäischen Komitees für Strahlenrisiken (ECRR), hat beim Royal Courts of Justice in London Veteranen von Atombombentests vertreten, war Mitglied des DUOB (Depleted Uranium Oversight Board) des britischen Verteidigungsministeriums (2000-2005) und des CERRIE (Committee Examining Radiation Risk from Internal Emitters) von 2000 bis 2004.

Bei der Explosion kam es zu einer Verbrennung des abgereicherten Urans in dem Feuerball. DU-Partikel sind so klein, dass sie wie ein Gas wirken und sich über sehr große Entfernungen bewegen, sobald sie bei der Verbrennung von DU entstehen. Sie wurden 2003 in England gefunden, nachdem sie aus dem Irak gekommen waren. Das Material ist in der Lage, sehr große Entfernungen zurückzulegen.

Ist an der Explosion in Khmelnytski abgereichertes Uran beteiligt und sind Partikel in der Explosionswolke enthalten, würde sich das Material mit der Windrichtung bewegen und müsste an Überwachungsstandorten in Windrichtung nachweisbar sein.

Auch DU hat eine Gammasignatur, es setzt Gammastrahlen frei. Das U-238, das übrig bleibt, nachdem das spaltbare U-235 in den Zentrifugen entfernt wurde (und für Atomwaffen und Reaktoren verwendet wird), ist ein schwacher Alphastrahler. Aus Uran 238 wandelt sich bei seinem Alphazerfall in Thorium-234 und Protoactinium-234m um, das sich dann in Uran 234 verwandelt. Thorium 234 ist ein Beta- und Gammastrahler, der 6 % seiner Zerfallsenergie als Gammastrahlung abgibt. Daher können große Wolken von DU-Aerosolpartikeln von Gammadetektoren nachgewiesen werden.

Aus der Untersuchung der metereologischen Wetterkarten geht hervor, dass zum Zeitpunkt der Explosion und noch Tage danach nördlich des Explosionsortes ein Hochdruckgebiet herrschte und die Winde schwach waren, aber aus Südosten kamen und aus nordwestlicher Richtung um das Hochdruckgebiet wehten. Die Rauchfahne würde sich also in Richtung Polen bewegen. Bei einer Windgeschwindigkeit von etwa 5 km/h würde sie am 15. Mai alle polnischen Detektoren in 250 km Entfernung erreichen.

Nach Tschernobyl richtete die Europäische Union ein europaweites Gammastrahlen-Detektorsystem ein, das Gammawerte in Echtzeit anzeigte. Wie TKP am 16. Mai berichtete, lud die Webseite am 15. und 16. Mai keine Daten. Auch Busby stellt fest, dass alle Daten blockiert waren. Das von Deutschland aus verwaltete, webbasierte System (EURDEP) stellte die sonst immer verfügbaren Detektorkarten nicht zur Verfügung. Glücklicherweise gab es einige Karten im Internet und einige, die bereits von anderen heruntergeladen worden waren, bevor das System nicht mehr funktionierte. Hier ist eine davon:

An diesem Detektor nordwestlich des Explosionsortes gab es einen signifikanten Anstieg der Gammastrahlung und zwar fast genau zu dem Zeitpunkt, zu dem er bei einer Entfernung von 250 km und einer mittleren Windgeschwindigkeit von 5 km/h zu erwarten gewesen wäre. Der Anstieg von 60nSv/h auf 90nSv/h war statistisch hoch signifikant und betrug etwa 50 %. Auch andere Detektoren in Polen zeigten einen Anstieg, als die Wolke über sie hinwegzog, wobei der Anstieg mit zunehmender Entfernung schwächer wurde (aufgrund der Streuung der Wolke).

Die Webkarte des europäischen Strahlungsdetektorsystems ist seit dem 18. Mai wieder online. Der Kartentyp ist geändert worden, und alles, was wir in den Downloads gesehen hatten, war verschwunden oder durch Mittelwertbildung bei der Datenanalyse verwischt worden. Und warum? Dies und die frühe Sperrung des Zugriffs auf die Website lassen auf Panik und Vertuschung schließen.

Der auch von TKP berichtete Anstieg der Radioaktivität von Bismut-214, einer Radon “Tochter”. Das natürliche radioaktive Hintergrundgas Radon (Rn-222) ist immer vorhanden, da es aus Uran und Radium im Boden gebildet wird. Bei einer plötzlichen Änderung des Luftdrucks oder bei Regen gibt es einen Gamma-Peak von Radon, der sich als Bi-214-Peak zeigt. Die Polen scheinen also anzudeuten, dass der Anstieg der Gammastrahlung normal ist und kein Grund zur Beunruhigung besteht.

Das Problem mit dem Radon-Argument ist erstens, dass der Anstieg der Gammastrahlung in ganz Polen auf einer Zeitskala erfolgt, die auf die Explosion von Khmelnytski hinweist, und zweitens, dass es ein stabiles antizyklonales Wettersystem und keine atmosphärischen Druckänderungen gab, die Radon aus dem Boden ziehen könnten. All das hat der Experte überprüft. Es gab nur etwas leichten Regen über Lublin.

Es gibt jedoch noch eine weitere Möglichkeit. Sehr feine Partikel ziehen Radon an: In der Nähe von Fabrikschornsteinen, die feine Partikel ausstoßen, steigt die Gammastrahlung von Radon leicht an. Das Signal aus Lublin ist daher vermutlich auf die Rauchwolke aus der Explosion zurückzuführen.

Alles in allem sehen wir also eine massive Explosion, bei der es sich vermutlich um DU handelt, und Berichte über einen Anstieg der Gammastrahlung in der Nähe der Anlage. Uranoxid ist schwarz, und die schwarze Wolke bewegt sich langsam in Richtung Nordwesten, die Wetterlage ist stabil und der Wind weht nach Polen. Die polnischen EU-Detektoren zeigen alle einen Anstieg der Gammastrahlung zum erwarteten Zeitpunkt der Ankunft der Wolke an. Das EU-Detektorsystem wird schnell abgeschaltet, aber nicht bevor wir Daten von mehreren Standorten erhalten haben.

Busby geht davon aus, dass es eine Umweltkatastrophe gibt und die DU-Partikel über Polen, Deutschland und Ungarn wandern und im Baltikum landen, später wahrscheinlich in ganz Europa. Uran ist chemisch gesehen hochgiftig und eingeatmet ruft die radioaktive Strahlung Krankheiten hervor.

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