EVERY DAY CAIMI 256: AMPEL WILL RADIKALE ERNÄHRUNGS-TRANSFORMATION

Eine Currywurst pro Monat – mehr Fleisch soll es für die Deutschen offenbar nicht mehr geben. Das ist der Plan des grünen Ernährungsministeriums.

Mobilität, Wohnen, Ernährung: Das sind die drei gesellschaftlichen Ebenen, die im Namen der Klimarettung radikal transformiert werden sollen. Ein Ende des Verbrenners, Wärmepumpen und die massive Reduktion von Fleisch am Teller. In Zukunft sollen die Deutschen nur noch eine Currywurst pro Monat essen.

10 Gramm Fleisch pro Monat

Federführend sind die Grünen. Das Ziel ist die „Transformation des gesamten Ernährungssystems“ im Namen des Klimas. Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) arbeitet an der radikalen Reduzierung des Fleischkonsums in Deutschland. Dafür erwägt er eine Rationierung von Fleisch durch die Hintertür, wie Julian Reichelts „Pleiteticker“ schreibt. Maximal 10 Gramm Fleisch pro Person pro Tag soll übrigbleiben, ersetzt wird das durch „pflanzenbasierte Ernährung“.

Im Eckpunktepapier des Ministeriums heißt es: „Die Transformation des gesamten Ernährungssystems hin zu einer pflanzenbetonten Ernährungsweise ist die wichtigste Stellschraube im Ernährungsbereich, um unsere nationalen und internationalen Klima-, Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.“

Übrig bleibt dann nur noch eine Currywurst pro Monat. Das sagen Vertreter der Lebensmittelbranche, die sogar von nur einem Gramm Fleisch pro Tag reden. Laut dem Ernährungsministerium sei es aber nicht das Ziel, „den Leuten vorzuschreiben, was sie essen sollen.“ Im Eckpunktepapier wird nicht konkret erfasst, wie viel Fleisch die Deutschen noch essen sollen.

Doch in der Lebensmittelzeitung spricht die Leiterin „Nachhaltigkeit“ vom Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft, von „angedachten 10 Gramm Fleisch pro Tag.“ So sei es einem Erklärvideo der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entnommen. Dort wird Fleisch aktuell noch empfohlen, doch die DGE-Empfehlung wird aktuell überarbeitet. Und darauf soll sich dann auch der Ernährungsplan stützen.

Es wird konkret

Ob es eine verordnete Rationierung geben soll, steht in den Sternen. Doch Fleisch könnte auch so teuer werden, dass es ein echtes Luxusgut wird. Im Eckpunktepapier wird etwa von der “Gestaltung er Konsumlandschaft” und einer “Präventionsstruktur” gesprochen. Und das Ernährungsministerium schreibt:

“In Deutschland liegt der Fleischkonsum deutlich über dem ernährungsphysiologisch empfohlenen. Zudem benötigt die Erzeugung tierischer Lebensmittel teilweise ein Mehrfaches der darin enthaltenen Energie in Form von Futterpflanzen und ist mit hohen Treibhausgasemissionen und Umweltbelastungen verbunden. Dies geht mit einem hohen Einsatz begrenzter Ressourcen wie Wasser, fossiler Energien und Böden (landwirtschaftlicher Flächen) einher, die künftig auch verstärkt für den Ausbau natürlicher CO2-Senken benötigt werden. Ziel ist es insoweit, eine pflanzenbetonte Ernährung mit einem hohen Anteil an möglichst unverarbeitetem Gemüse und Obst sowie ballaststoffreichen Getreideprodukten und Hülsenfrüchten und Nüssen einfacher zugänglich zu machen. Gleichermaßen soll die Reduzierung des Konsums tierischer Lebensmittel auf ein nachhaltiges und gesundheitsförderndes Maß unterstützt werden.”

Der Fahrplan ist bereits konkret. Bis Ende des Jahres soll der Plan zur Ernährungsstrategie im Bundestag beschlossen werden. Die neuen Standards sollen dann verbindlich in der Gemeinschaftsverpflegung bis 2030 umgesetzt werden.  Das betrifft etwa Schulen oder Kantinen. Diese sollen als „Vorbild“ wirken und das „gesunde Essen“ soll auf „den Stand dessen, was die Wissenschaft sagt.“

Wie auch in den anderen Bereichen soll 2050 die Transformation dann vollständig beendet sein. Dann soll sich Deutschland „stärker pflanzenbetont und nachhaltig“ ernähren, und auch „gesünder“ wie die Grünen meinen. Der Konsum von Insekten und Labor-Fleisch wird im Eckpunktepapier nicht erwähnt. Doch das Großkapital hat schon länger in diesen Bereich investiert, in manchen Ländern stehen diese “Fleisch-Alterntiven” bereits am Schul-Menü – etwa in Australien und Wales. Seit einer EU-Verordnung aus dem Jänner diesen Jahres, ist die Beimischung von Insekten in Lebensmitteln erlaubt. 

2050 will die EU auch vollständig aus Öl und Gas ausgestiegen sein. Fleisch wird neben fossilen Brennstoffen als zentrales Problem für das Klima erfasst – es ist somit nur logisch, dass die Politik Versuche unternehmen, den Fleischkonsum einzuschränken.