EVERY DAY CAIMI 94: „FRANKREICH AUSSER RAND UND BAND?“

Die französische Nationale Behörde für Gesundheit (HAS) gab am 22. Juni eine Stellungnahme ab, in der sie sich für eine reaktive Impfung ausspricht. Mit anderen Worten: Wenn bei einer Person ein Fall der Variante festgestellt wird, wird das gesamte Umfeld geimpft. Hier der Originalartikel für Menschen mit guten Französisch-Kenntnissen:

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„Die Impfkampagne geht weiter und heute ist die Covid-19-Epidemie rückläufig. Die Zirkulation des Virus ist jedoch nach wie vor aktiv, und vor dem Hintergrund der Aufhebung der restriktiven Maßnahmen ist es mehr denn je das Ziel, die Ausbreitung des Virus einzuschränken, insbesondere die der ansteckenden Varianten wie der Delta-Variante. Als Reaktion auf eine Empfehlung der französischen Generaldirektion für Gesundheit empfiehlt die französische Gesundheitsbehörde (HAS) eine reaktive Impfstrategie, wie sie in den letzten Wochen im Feld getestet wurde, um die verstärkte „Test – Alert – Protect“-Strategie zu ergänzen und so die Auswirkungen und die Verbreitung neu auftretender Varianten zu begrenzen.

Während die Covid-19-Epidemie rückläufig ist, sind die neuen Varianten des SARS-CoV-2-Virus Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit und werfen mehrere Fragen auf: die Übertragbarkeit des Virus, die Schwere der Infektionsfälle und die Immunflucht der verschiedenen verfügbaren Impfstoffe. Angesichts dieses Risikos hat die französische nationale Gesundheitsbehörde (HAS) die französische nationale Gesundheitsbehörde (HAS) gebeten, die Angemessenheit, die Indikationen und die möglichen Methoden der Impfung in Fällen von Covid-19 mit einer Variante von Besorgnis (VOC) oder einer Variante von Interesse (VOI) zu untersuchen.

Impfen in der Umgebung von infizierten Personen, um die Ausbreitung einer Variante zu begrenzen,…

Für seine Stellungnahme berücksichtigte der HAS die epidemiologische Situation, die bereits ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus und der Varianten sowie die Daten zur Wirksamkeit der Impfstoffe in Bezug auf die Varianten. Das HAS stützte sich auch auf Modellierungsarbeiten, die vom Pierre Louis Institute of Epidemiology and Public Health und der School of Advanced Studies in Public Health (EHESP) durchgeführt wurden.

Die Wirksamkeit verschiedener Impfstrategien zur Verlangsamung des Risikos der Ausbreitung neu auftretender Varianten wurde bewertet, insbesondere

  • die Ringimpfungsstrategie, die darin besteht, um einen bestätigten Fall herum die direkten Kontaktfälle (erste Generation) und die Kontaktfälle des letzteren (zweite Generation) zu impfen;
  • die sogenannte reaktive Impfstrategie, die darin besteht, das gesamte Umfeld der Fälle zu impfen (d. h. alle Personen im Haushalt des entdeckten Falles, Personen am Arbeitsplatz und/oder in der Schule/Universität).

Die Ringimpfungsstrategie scheint aufgrund der kurzen Inkubationszeit für Covid-19 (durchschnittlich 5 Tage) und der Tatsache, dass der Impfschutz etwa 12 Tage nach der Injektion des Impfstoffs beginnt, nicht sehr relevant zu sein.

Andererseits empfiehlt der HAS eine reaktive Impfstrategie zusätzlich zur Verstärkung der „Test – Alert – Protect“-Strategie, die im Rahmen einer Strategie zur Verlangsamung der Ausbreitung neu auftretender Varianten nach wie vor am effektivsten ist. Eine solche Strategie könnte im Falle des Auftretens von Infektionsfällen mit bestimmten besorgniserregenden Varianten und Varianten von Interesse von SARS-CoV-2 in Betracht gezogen werden, die im Zielgebiet noch nicht sehr präsent sind, und nach einer Untersuchung durch die regionale Gesundheitsagentur (ARS) und die regionale Einheit von Santé publique France, um die Kontaminationskette zurückzuverfolgen.

…sehr schnell, sobald der erste Fall erkannt wird

Das HAS unterstreicht, dass die reaktive Impfstrategie sehr schnell umgesetzt werden muss – sobald der erste Fall der Variante entdeckt wird -, um das Risiko der Ausbreitung solcher neu auftretenden Varianten zu verlangsamen und die Rate der Sekundärinfektionen deutlich zu reduzieren. Eine optimale Akzeptanz der Impfung durch die betroffene Bevölkerung ist ebenfalls eine der Voraussetzungen für den Erfolg dieser Impfstrategie.

Die Umsetzung dieser Strategie erfordert auch die schnelle Mobilisierung aller Akteure für die Verabreichung des Impfstoffs an Orten, die von der Entourage der Fälle frequentiert werden, z. B. durch ein mobiles Team oder ephemere Impfzentren, aber auch aller medizinischen Fachkräfte in der Stadt und in der Arbeitsmedizin.

Im Hinblick auf die Akzeptanz dieser Strategie empfiehlt das HAS, eine entsprechende Kommunikation auf der Ebene der betroffenen Bevölkerung durchzuführen, damit die Menschen die Vorteile einer solchen Strategie verstehen. In dieser Hinsicht könnten Rückmeldungen aus den gezielten Impfaktionen, die derzeit in Bordeaux, Brest und Straßburg durchgeführt werden, dabei helfen, betriebliche Zwänge zu identifizieren. In jedem Fall sollte diese Strategie aber systematisch evaluiert werden, um ihre Wirksamkeit zu überprüfen und Bereiche mit Verbesserungsbedarf zu identifizieren.

Schließlich besteht der HAS auf der Bedeutung der Einhaltung von Sperrmaßnahmen, insbesondere in diesem speziellen Kontext des Auftretens von SARS-CoV-2-Varianten und der schrittweisen Aufhebung der restriktiven Maßnahmen.

Welcher Impfstoff sollte im Rahmen einer reaktiven Impfstrategie verwendet werden?

In seiner Stellungnahme gibt der HAS Empfehlungen zur Wahl des Impfstoffs, der im Rahmen einer reaktiven Strategie verabreicht werden soll. Das HAS gibt an, dass es von der entdeckten Variante und von der Kenntnis der Wirksamkeit der verschiedenen Impfstoffe gegen diese Variante abhängt. Die Wirksamkeit von mRNA-Impfstoffen scheint global gegen die Beta- (B.1.351), Gamma- (P.1) und Delta-Varianten (B.1.617.2) erhalten zu sein. Die Verwendung des Impfstoffs Vaxzevria® wird nicht empfohlen, wenn die Beta-Variante (B.1.351) im Umlauf ist.
Darüber hinaus deuten die verfügbaren Daten darauf hin, dass mRNA-Impfstoffe eine bessere Wirksamkeit nach einer Dosis und einen früher einsetzenden Schutz als Vaxzevria® bieten, auch wenn die in Beobachtungsstudien beobachteten Unterschiede geringer sind als die zuvor in Studien beobachteten.

Zusammenfassend ist der HAS der Ansicht, dass in der gegenwärtigen Situation daher die Verwendung von mRNA-Impfstoffen im Rahmen eines solchen Eingriffs bevorzugt werden sollte.

Schließlich legt der HAS fest, dass die reaktive Impfstrategie für alle Personen gilt, die für eine Impfung infrage kommen (über 18 Jahre bzw. über 12 Jahre für den Comirnaty®-Impfstoff), noch nicht geimpft oder unvollständig geimpft sind und bei denen eine vollständige Impfung (zwei Dosen bzw. eine Dosis für Personen mit einer Vorgeschichte von Covid-19) erforderlich ist. In diesem Zusammenhang sollte die Impfung vorrangig mit mRNA-Impfstoffen erfolgen (unabhängig von dem zuvor erhaltenen Impfstoff) und dem empfohlenen Impfschema folgen. Die HAS betont, dass es wichtig ist, einen Abstand von 3 bis 4 Wochen zwischen den beiden Dosen des mRNA-Impfstoffs einzuhalten.“

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3 Kommentare

  • Karin Bieri 3 Jahren ago

    Geschátzter Herr Caimi wir sind uns leider noch nicht persönlich begegnet,pflegen gemeins.Kontakte(Dominik Graf,Michael Bubendorf , Andreas Heisler,etc). Ich hoffe ein Treffen ergibt sich bei nä.Gelegenheit- viell.mal an einer meiner Unternehmer-Podien oder am Kongress von Dominik Graf u Ihnen am11.9.21.
    Ihnen danke ich sehr für Ihren Mut, Ihr grosses Engagement für uns Alle und wünsche weiterhin viel Kampfgeist und Kraft gegen dieses C.-Narrativ.
    Vertrauensvolle Grüsse
    Karin Bieri
    http://www.mb-kommnet.ch

  • Beatus Gubler 3 Jahren ago

    Danke für den Bericht. Ich hoffe, das hier zur Geltung kommt, das keine Suppe so heiss gegessen wie sie gekocht wird. Wenn trotz der breiten Durchimpfung mit den hochgelobten, doppelt verehrten und besungenen mRna Vakzinen sich nun eine Delta Variante breit macht, obwohl Mutige das relativ hohe Risiko einer mRna Impfung eingegangen waren, (Eine Bekannte von mir hat soeben am Wochenende die heftigen Symptome und Schmerzen des zweiten „Piks“ durchmachen müssen) dann hat dieses mRna Vakzin versagt. Tragen doch alle diese Covit dieselben Spikes, und genau gegen diese Spikes sollen ja diese Vakzine wirken, tun es aber offenbar doch nicht so wie sie sollten. Zu vieles geht da nicht auf. Hier ein Beispiel wieviele Totimpfstoffe der altbewährten klassischen Art in der Pipeline auf eine Zulassung warten, viele ohne die umstrittenen Allergene PEG, lediglich mit einem Aluminiumsalz als Immuntrigger, eben halt altbewährte Methoden. Sie Impfen gegen das ganze Virus, nicht nur gegen einen Teil davon, was logischerweise bei Mutanten die Chance eines „Trotzdem-Wirkens“ drastisch erhöht. Warum greift man nicht auf das Bewährte zurück, ich kann das nicht verstehen: https://www.infovac.ch/de/73-covid-list/847-2-inaktivierte-impfstoffe

    Meines aktuellen Wissensstandes gibt es von Seiten der Schweiz nicht mal eine Anfrage an diese Firmen, um ein solches Vakzin zu erwerben, weder hier noch in Frankreich. Den einzigen Lichtblick welchen ich im Radio/Fernsehen DRS hören konnte, war die Aussage eines Schweizer Entwicklers: Nehmt diese mRna Vakzine vom Markt. Ich kenne viele welche sich gerne Impfen lassen würden, aber sich nicht Impfen lassen können, weil sie an Autoimmunkrankheiten leiden, und das Risiko einer mRna Impfung lebensbedrohlich für sie wäre. (Wie sich bei einer Person gezeigt hatte, welche nach der ersten mRna Injektion einen lebensbedrohlichen Schub ihrer Krankheit erlebte. Beweis hier: https://www.srf.ch/news/schweiz/coronavirus-ungeimpft-drei-frauen-erzaehlen-ihre-geschichte

    Diese „Nicht-Impfbaren“ leben in Angst vor einer Ansteckung in einem Umfeld von mRna Geimpften welche sie trotz Impfung anstecken könnten. Auch ich bin Autoimmunkrank und vertrage nicht mal mehr eine Grippe-Impfung. Erst im Herbst wird es möglich sein, wenn ich dies richtig verstanden habe, vom Hausarzt einen Impfstoff der gemeinsamen Wahl zu erhalten. Alle diese Fakten sagen mir eines: Den Entscheidungsträgern geht es nicht in erster Linie um das Wohl und die Gesundheit der Schweizer oder der französischen Bevölkerung. (Ich bin manchmal in Frankreich bei Freunden) sondern es scheint in erster Linie um geschäftliche Interessen einiger weniger zu gehen. Helvetia dreht sich im Grabe um, das schreit ja zum Himmel.

  • Beatus Gubler 3 Jahren ago

    Hier habe ich erfreulicherweise einen kompetenten Bericht gefunden von Radio München. Ein psychologisches Essay von feinster Güte, beschreibt es die Korruption, Psychopathen und ihre Instrumente verbaler Gewalt, einfach ein Genuss für Menschen welche etwas weiter Denken als Andere: https://youtu.be/qEu0qQL-AtI