EVERY DAY CAIMI 141: „DAS ZERTIFIKAT GOTTES“

Dr. Gut: «Das Zertifikat Gottes»

Dr. Gut: «Selbst von Abschieds- und Trauerfeiern werden Angehörige und Hinterbliebene ohne Covid-Zertifikat ausgeschlossen.»

Dr. Gut: «Selbst von Abschieds- und Trauerfeiern werden Angehörige und Hinterbliebene ohne Covid-Zertifikat ausgeschlossen.» Bild: Linth24
Gläubige ohne Covid-Zertifikat dürfen nicht mehr in die Kirche, ja, nicht einmal mehr zu Trauerfeiern von lieben Verstorbenen. Der Teufel lacht sich ins Fäustchen.

Die Nachricht stammt von einer gläubigen älteren Frau. Sie ist 82 und besucht seit Urzeiten jeden Sonntagmorgen die Messe im Kloster Baldegg, Kanton Luzern. Dafür nimmt sie sogar eine Zugreise von mehreren Kilometern auf sich. Denn sie hat, wie sie sagt, «einen starken Glauben an Gott». Doch als sie am letzten Sonntag zur Messe wollte, wurde sie wieder nach Hause geschickt. Der Einlass zum Gottesdienst wurde ihr verwehrt. Begründung: Sie sei nicht geimpft.

Ausgeschlossen von der Gemeinschaft der Gläubigen

Frau Mühlebach – so heisst sie – versteht die Welt nicht mehr. Sie habe sich noch nie gegen eine Grippe impfen lassen, berichtet sie. Dass jetzt nur noch Geimpfte und Zertifizierte die Gemeinschaft mit Gott feiern dürften, gehe ihr nicht in den Kopf.

Abschiedsgottesdienst mit Zertifikatspflicht

Was Frau Mühlebach widerfahren ist, ist kein Einzelfall. Man braucht nur die Todesanzeigen in den Zeitungen aufzuschlagen. Unglaublich, aber wahr: Selbst von Abschieds- und Trauerfeiern werden Angehörige und Hinterbliebene ohne Covid-Zertifikat ausgeschlossen. «Es gilt die Zertifikatspflicht», heisst es lapidar. Eine andere Anzeige formuliert es noch trockener: «Abschiedsgottesdienst: Freitag, 15. Oktober 2021, 9.30 Uhr (Zertifikatspflicht)».

Politpropaganda von der Kanzel

Bei der Firmung meiner jüngeren Tochter habe ich vor Kurzem mit eigenen Augen gesehen, dass ein Domherr (also ein ziemlich hohes Tier in der Kirchen-Hierachie) in seiner Predigt während des Festgottesdienstes eine Flagge des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) schwenkte. Politpropaganda mit göttlichem Segen?

Was würde Gott im Himmel dazu sagen?

Baff fragt man sich: Was schwenkt der Priester das nächste Mal? Eine SVP-Fahne? Oder doch eher diejenige der SP oder der Gewerkschaft?

Und was würde wohl Gott im Himmel zu diesem Treiben sagen? Zu Frau Mühlebach, die von den Klosterfrauen nach Hause geschickt wurde? Zu den vielen Hinterbliebenen, die nicht einmal mehr Abschied von ihren Liebsten nehmen dürfen?

Gottes Antwort ist mir nicht bekannt. Aber ich bin mir sicher: Der Teufel lacht sich höllisch ins Fäustchen.

Dr. Philipp Gut schreibt auf dem Online-Verbund von Portal24 jede Woche eine Kolumne, die auf den 10 dem Verbund angeschlossenen Portalen jeden Sonntagmorgen publiziert wird. Philipp Gut ist Historiker, Bestsellerautor («Jahrhundertzeuge Ben Ferencz») und einer der profiliertesten Journalisten der Schweiz. Mit seiner Kommunikationsagentur Gut Communications GmbH berät er Unternehmen, Organisationen und Persönlichkeiten.

www.gut-communications.ch

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2 Kommentare

  • Schneewittchen 3 Jahren ago

    Der Teufel hat es leider geschafft, einen Strohmann bis auf den heiligen Stuhl zu schleusen. Und die Klosterschwestern von Baldegg haben sein falsches Evangelium nach Lukas gelesen. Für Gottesdienste… sollte «g»etauft, «g»escheit und/oder «g»esund genügen.

    Gott schweigt, aber nicht nur. So konnte man heute Morgen bei Nau lesen:
    «Coronavirus: Bei Zürcher Impfaktion in Pfarrei geht alles schief
    In der Zürcher Pfarrei Peter und Paul war für Sonntag eine grosse Impfaktion geplant. Schliesslich wurde kein einziger Mensch gegen das Coronavirus gepikst. …»

    Und es gibt auch Pfarrer, die dem Teufel nicht auf den Leim gegangen sind, leider zu weit weg für Frau Mühlebach:
    https://auf1.tv/nachrichten-auf1/steirischer-mut-pfarrer-spricht-klartext/

  • DolceGusto 3 Jahren ago

    Gott benötigt kein Haus aus Stein :-). Zudem war und ist die Kirche in Rom immer nur am Selbsterhalt und an Menschenverbrechen interessiert. Das zeigt die Blutspur durch die Zeit inkl. dem rituellen Todeskult exemplarisch auf. Eine Kirche welche sich auf eine Bibel beruft, hingegen Jesus leugnet, zeigt, das Sie noch nicht christlich geprägt war, sondern sich des christlichen Mantels bedient hat.